Von der Idee zum Modeunternehmen

Du hast viele Ideen für eigene Produkte und möchtest diese in ein Modeunternehmen transformieren? Dann ist dieser Blogbeitrag genau richtig für Dich, denn heute verrate ich Dir, welche Schritte erforderlich sind, um ein nachhaltig erfolgreiches Modeunternehmen zu gründen. Lass uns direkt ins Thema springen – los geiht dat!

Von den ersten Ideen zur vorzeigbaren Kollektion – wie geht das eigentlich? Um Dir diesen Prozess zu erläutern, erkläre ich Dir nicht nur die verschiedenen Schritte, sondern präsentiere Dir auch konkrete Lösungsansätze. Denn beim Modekapitän arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen, die ich Dir gerne empfehlen möchte. Also, lass uns direkt starten!

Idee zum Modeunternehmen

Schritt 1: Die technische Zeichnung

Gehen wir einmal davon aus, dass Du Dir eine Idee überlegt hast, zum Beispiel für ein neues Kleidungsstück oder ein Accessoire – egal in welchem Segment. Vielleicht hast Du ja sogar schon ein paar mehr Ideen gesammelt für unterschiedliche Kollektionsteile. Mal abgesehen davon, dass Du, wenn Du ein Modeunternehmen gründen möchtest, auch die bürokratischen Prozesse vorantreiben musst (Gewerbe anmelden usw.), geht es natürlich auch darum, dass aus Deinen Ideen echte Produkte werden. Wie kannst Du das machen?

Generell ist es so: Wenn Du Dir ein Produkt ausgedacht hast, dann ist der nächste wichtige und richtige Schritt, daraus eine technische Zeichnung zu machen. Im Modedesign-Studium oder auf einer Designschule lernt man, wie man die Produkte – ähnlich wie ein Architekt –technisch richtig zeichnet. Diese Zeichnung benutzt man dann, um das Produkt für eine Fertigungsstätte realitätsgetreu darzustellen. Das heißt aber auch, dass es zwingend erforderlich ist, dass derjenige, der es zeichnet, sein Handwerk versteht, um bestimmte Details korrekt einzuzeichnen.

Dieser Schritt ist weniger wichtig, wenn Du selber nähst. Aber wenn Du eine Fertigungsstätte ansprichst, die für Dich fertigt, dann würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen, immer mit einer technischen Zeichnung zu arbeiten, damit Du später sagen kannst: „Nein, die Steppung ist viel zu grob. Und wir hatten vorne drei Knöpfe und nicht fünf geplant." Mit einer technischen Zeichnung hast Du eine Art Bauplan für Dein Produkt, mit dem Du sagen kannst: „Genau so soll es aussehen und nicht anders!“ Insofern vermeidet eine technische Zeichnung spätere Fehler und Du weißt schon genau, mit welchem Produkt Du rechnen kannst.

Schritt 2: Sourcing bzw. Materialbeschaffung

Parallel zu der technischen Zeichnung erfolgt auch das Sourcing, also die Beschaffung der benötigten Materialien und Zutaten. Wenn Du beispielsweise eine Damenbluse fertigen möchtest, dann brauchst Du nicht nur einen Baumwollstoff, sondern auch Etiketten wie das Label-Etikett oder das mit den Pflegehinweisen. Du brauchst zudem Knöpfe und meistens auch noch die Vlieseline für den Kragen. All das sind Materialien bzw. Zutaten, die von unterschiedlichen Lieferanten an die Fertigung oder vorher an Dich geschickt werden.

Schritt 3: Tech-Packs

Wenn Du alle Materialien und Deinen Bauplan, also die technische Zeichnung fertig hast, dann geht's weiter in die Schnittentwicklung. Bei der Schnittentwicklung erstellt eine Schnitttechnikerin von Deinem Produkt einen Schnitt, mit dem Du wirklich sehen kannst, wie die einzelnen Teile maßstabsgetreu aussehen werden. Eine Schnitttechnikerin ist auch dafür verantwortlich, dass am Ende die Passform sitzt. Sie fertigt in der Regel erst einmal einen Schnitt in einer Größe Deiner Wahl an – bei Damenoberbekleidung ist es häufig Größe 38, manchmal aber auch eine ganz andere Größe. So kann sie mögliche Änderungen einarbeiten und dann erst damit beginnen, die Größen zu gradieren.

Schritt 4: Schnittentwicklung

Mit diesen ganzen Informationen kann die Person, die die technische Zeichnung angefertigt hat, die Tech-Packs erstellen. Das sind die Produktionsunterlagen. Diese kannst Du Dir grob vorstellen wie das, was Du zum Beispiel von einem Architekten bekommst. Auf den Tech-Packs ist der Bauplan drauf, ebenso die Fertigmaße, also wie breit und lang das Produkt am Ende sein soll, die Ärmellängen, sowie die Farben und Materialien. So kann man am Ende das Modell genau zuweisen und kontrollieren, ob dieses aussieht wie gewünscht.

Schritt 5: Musterung

Wenn die Tech-Packs fertig sind, hast Du schon einen riesengroßen Schritt hinter Dich gebracht, der viele vor große Herausforderungen stellt. Danach geht es in die Musterung. Die Musterung übernimmt normalerweise die Fertigungsstätte, die später auch die Bulk Production, also die Massenproduktion für Dich übernehmen darf. Wobei „Masse“ natürlich nicht bedeutet, dass wir 1 Millionen Teile herstellen.

Sobald Du den Prototypen in den Händen hältst und Dir angeschaut hast, ob noch Änderungen vorgenommen werden müssen, geht es noch einmal zurück zur Schnitttechnikerin. Sobald alle Änderungswünsche in den Schnitt eingearbeitet sind und dieser final ist, kann das Produkt gradiert, sprich größenverändert werden.

Schritt 6: Fotoshooting

Den Prototypen kannst Du, sofern er schon final ist, auch fürs Fotoshooting nutzen. Das Fotoshooting brauchst Du, um später die Produkte dem Endverbraucher, aber vor allen Dingen dem Händler anbieten zu können. Aus den geshooteten Fotos macht der Fotograf oder der Grafiker Dein persönliches Lookbook. Das kann eine Art Katalog sein, ein Poster, ein Leporello, also ein Faltbuch, Einschübe oder Bögen. Da habe ich schon die unterschiedlichsten Sachen gesehen, die super kreativ umgesetzt waren. Das Lookbook ist zudem versehen mit einigen Informationen und somit Teil der Händlerunterlagen.

Schritt 7: Händlerunterlagen & -ansprache

Die Händlerunterlagen sind wichtig, um die Händler von Deinem Label zu begeistern. Und wenn Du mir schon eine Weile folgst oder Dich schon mal auf meinem Instagram-Account umgesehen hast, dann weißt Du, dass mir die Händlerakquise besonders am Herzen liegt, weil ich fest davon überzeugt bin, dass Du mit der Gewinnung von Einzelhändlern wesentlich schneller wachsen kannst. Der Verkauf an Endverbraucher kostet einfach nur super viel Marketingbudget, während es bei den Einzelhändlern gerade am Anfang so ist, dass Du vor allem Arbeitszeit investieren darfst.

Danach geht es weiter mit der Händleransprache, das heißt: Du kannst die Händler während der Orderzeit ansprechen.

Schritt 8: Bulk Production

Wenn Du Order von den Händlern erhältst, werden diese in der Bestellannahme gesammelt. Von der Bestellannahme weißt Du am Ende: Du hast drei Bestellungen von Händlern bekommen, zum Beispiel insgesamt 30 rote T-Shirts. Diese 30 roten T-Shirts gibt Du kumuliert, also zusammengerechnet an die Produktion und sagst: „Ich hätte gerne 30 rote T-Shirts, außerdem 20 grüne und 3 blaue Hosen." Du summierst also alle Aufträge aus der Bestellannahme und gibst die Produktionsaufträge dann an die Fertigungsstätte zur Bulk Production weiter.

Schritt 9: Qualitätskontrolle

Wenn die Fertigung damit durch ist – im Regelfall dauert das je nach Größenordnung zwischen zwei und sechs Wochen – gehen die Produkte zurück an Dich. Du überprüfst stichprobenartig (am Anfang aber definitiv noch gründlicher!) Deine produzierten Produkte und schaust, ob diese Deinen Wünschen entsprechen. Danach versendest Du die Produkte mittels der Distribution an den Händler.

Schritt 10: Verkauf über Onlineshop

Parallel oder spätestens danach kannst Du die Produkte über Deinen eigenen Onlineshop direkt an den Endverbraucher verkaufen. Deinen Onlineshop solltest Du entweder parallel oder step-by-step aufziehen. Das ist ein wichtiger Punkt, denn selbst wenn Du Dich am Anfang sehr stark auf die Händlerakquise fokussierst, darfst Du Deine Produkte auch an den Mann bringen, also an den Endverbraucher!

So kann ich Dich unterstützen!

Das war kurz und bündig die gesamte Wertschöpfungskette, also die wichtigsten Schritte, die Du am Anfang gehen solltest, um aus Deiner Idee ein Modeunternehmen zu machen. Ich unterstütze Dich dabei super gerne und habe für fast alle Teile dieser Wertschöpfungskette Partner*innen, mit denen ich schon mehrere Monate oder sogar noch länger zusammenarbeite und die ich gerne weiterempfehle.

Wenn Du auf meiner Website vorbeischaust, siehst Du, wen mein Partnernetzwerk umfasst und wie ich Dich unterstützen kann. Ich kann Dir versprechen: Das wird für Dich ein wesentlicher Beschleuniger sein, weil Du nicht stundenlang für jeden einzelnen Teil der Wertschöpfungskette im Internet rumsuchen oder Leute fragen musst. Das heißt konkret: Du musst nicht nach Lieferanten suchen, nach einer Schnitttechnikerin oder nach einer Mode-Designerin. Ich bekomme für die Vermittlung keine Provision von meinen Geschäftspartner*innen, sondern machen das einfach, damit Du möglichst schnell vorankommst. Das liegt mir am Herzen!

Wenn Du jetzt sagst: „Wow, das ist ja ein riesiges Schiff, was da auf mich zugeschwommen kommt!“, dann kann ich Dich beruhigen. Gerade am Anfang ist es meiner Meinung nach wichtig, dass Du Dir Wissen zu den einzelnen Teilen aneignest, damit Du später die Prozesse gut gestalten kannst. Und wie das möglich ist, erfährst Du in der Kapitänsakademie, über die ich in der kommenden Woche berichten werde.

Falls Du bis dahin noch Fragen zu meinen Angebot oder meinem Partnernetzwerk hast, dann nimm gerne Kontakt zu mir auf und schreibe mir eine Email oder eine Nachricht bei Instagram.

Herzliche Grüße
Dein Modekapitän Judith


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