Der Modezyklus – good to know

Moin und herzlich willkommen zu einem neuen Blog von mir, Deinem Kapitän Judith.

Heute geht es um den Modezyklus und wie dieser Dir dabei hilft, wann welche Schritte nötig sind, um Deine Kollektion rechtzeitig zur jeweiligen Saison verkaufen zu können.

Der Blog ist an meinen Podcast „Der Modekapitän“ angelehnt, in dem Du mehr über den Weg zu Deinem erfolgreichen Textilunternehmen erfährst. Höre für das heutige Thema gerne in die Podcastfolge 16 hinein! Zum Podcast gelangst Du am Ende des Blogs.

In Gedanken

Heute bewegen wir uns gedanklich schon in die kommenden Jahre. Das hat den Hintergrund, dass ich selber auch schon, mindestens einen Monat, sehr stark über das nächste Jahr nachdenke. Das hat insbesondere den Hintergrund, dass der November mich ehrlich gesagt vollkommen gecrasht hat.

Aufgrund von Corona, was ja deutlich zurückging bzw. was die Inzidenz betrifft nicht, aber zumindest was die Einschränkungen betrifft, wenn man geimpft ist. Das hat dazu geführt, dass wir viele Fortbildungen, viele berufliche Termine im November nachholen mussten.

Entscheidungen

Jetzt sitze ich hier und habe die Entscheidung getroffen bzw. eigentlich habe ich mich letzte Woche schon entschieden, dass ich dieses Jahr nur noch 1:1 Beratung anbieten werde und dazu einen Workshop. Aber beizeiten mehr !

Ich werde dieses Jahr nicht mehr ab in den Handel anbieten. Ich werde dieses Jahr keinen Planer veröffentlichen, für den ich schon ein fertiges Konzept habe. Es wird auch kein Magazin und auch keine Mastermind geben. Das war eine harte Entscheidung. Auch wenn das alles Projekte sind, die mir sehr am Herzen liegen und auf die ich mich wirklich auch freue. Aber es macht einfach keinen Sinn.

Ich kann so kein Ergebnis erbringen, mit dem ich selber am Ende zufrieden bin. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, das aufs nächste Jahr zu verschieben.

Es steht einiges an

Ich arbeite bereits jetzt schon sehr stark daran mir zu überlegen, wie ich nächstes Jahr besser strukturieren kann. So kann ich nämlich tatsächlich dafür sorgen, dass diese Projekte auch umgesetzt werden und mir so etwas nicht nochmal passiert.

Nichtsdestotrotz habe ich auch mit 1:1 Beratungen ausreichend und genügend zu tun. Ich habe erstens tolle neue Kundinnen und natürlich auch nach wie vor meine Bestandskunden, mit denen mir die Arbeit sehr viel Spaß macht.

Es steht im November definitiv noch ein Strategietag an, der nächste Woche stattfindet. Danach die Woche fahre ich auf jeden Fall noch mal in die Produktion. Das heißt: Wenn Du neue Produzenten finden willst, komm gerne auf mich zu.

Am Besten per Instagram Direktnachricht unter @kapitaenjudith. Alternativ auch gerne per E-Mail an moin@kapitaen-judith.de.

Daneben habe ich wirklich jedes Wochenende eine Fortbildung oder eine Veranstaltung. Insofern liegt mein gesamter Fokus auf die laufenden Kundinnen. Aber auch auf eventuelle Neukunden, mit denen ich jetzt gerade Gespräche führe. Und so ist das Jahr quasi auch schon so gut wie rum. Ich werde mich im Dezember auf jeden Fall auch um die sogenannten Jahresabschluss-Arbeiten kümmern. Dazu erzähle ich Dir aber gerne in einer anderen Folge mehr. Dich interessiert sicherlich, um welches Thema es heute geht, oder vielleicht hast es ja auch schon dem Titel entnommen. Und zwar beschäftigen wir uns heute mit dem Modezyklus.

Der Modezyklus

Der Modezyklus ist nichts anderes als ein bestimmter Rhythmus, den die Branche sozusagen einnimmt. Jedes Jahr zu bestimmten Monaten oder zu bestimmten Zeiten geschehen bestimmte Themen. Man hat sozusagen als Label bestimmte Aufgaben, denen man nachkommen darf. Es laufen das gesamte Jahr mehr oder minder zwei von diesen Zyklen parallel. Ähnlich wie zwei Räder, die nebeneinander laufen und wichtig ist, damit Dein Unternehmen auch langfristig gut läuft, dass Du nach wie vor beide Räder anschiebst.

Das bedeutet aber auch gleichermaßen, dass Du praktisch schon die nächste Kollektion entwickelst, während Du die Bestehende verkaufst. Das ist häufig gerade auch für Branchenneulinge eine kleine Herausforderung, sich am Anfang einzufinden. Das stelle ich immer wieder bei meinen Kundinnen und Interessentinnen fest.

Ich glaube, dass es ein super wichtiges Thema ist. Es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz. Man findet online dazu leider sehr wenig. Ich finde es, aber, super wichtig, dass in dieses Thema Transparenz hineingebracht wird, damit Du auch das meiste aus Deinen Verkaufserfolgen herausholen kannst.

Ich denke, das wird Dir an vielen Stellen Deiner Wertschöpfungskette eine sehr gute Unterstützung leisten. So kannst Du  zukünftig einfach noch mehr für Dich und Dein Label herausholen.

Wir starten nun mit einer Verkaufssaison, sozusagen mit einem Rad und das ist der Juni jeden Jahres.

Start der Verkaufssaison

Juni ist ein Frühsommer-Monat und in dieser Zeit ist es Deine Hauptaufgabe, Dich um das Thema Design, die Erstellung der Produktionsunterlagen und die Musterung zu kümmern. Du wirst Dich jetzt sicherlich fragen, warum denn gerade im Juni und wieso? Darauf gehe ich gleich näher ein.

Um die Produkte verkaufen zu können, solltest Du sie mustern lassen. Das heißt, dass bestenfalls eine Produktion oder ,meinetwegen, auch Du Muster von Deiner Kollektion anfertigen solltest.

Diese Muster solltest Du spätestens im Juni erstellen. Du kannst natürlich in den Monaten vorher schon, das würde ich Dir auch dringend nahelegen, Inspiration und Feedback von Kunden einholen. Möglicherweise, falls Du welche hast, auch von Händlern. Manche wollen vielleicht mehr Farben, andere haben einen Wunsch bezüglich der Passform. Das sind Informationen, die Du praktisch über die Saison zusammen trägst. Anschließend lässt sie in all Deine neuen Designs fließen, die Du im Juni fertigstellst.  

Deine Hauptarbeitszeit

Dann kommt der Juli. Während die Sommerferien beginnen, beginnt eigentlich Deine Hauptarbeitszeit mit Deinem Label. Das ist nämlich der Monat, wo Du die Lookbooks, also die Verkaufsunterlagen für die Händler, versendest und Deine Kollektion B2B, also an die Einzelhändler, verkaufst. Normalerweise ging die Verkaufssaison immer ungefähr zwei Monate, also bis Ende August, maximal Mitte September. Aber durch Corona hat sich das ein bisschen aufgelöst.

In diesen Zeiten haben sie ein wenig verlängert, insbesondere deshalb, weil auch viele einfach Lieferverzögerungen hatten. Aber ich würde auf jeden Fall empfehlen, so grob den Juli und August einzuplanen. Du solltest dafür sorgen, dass die Händlerunterlagen möglichst in der ersten Juli Hälfte versendet sind, damit Du Dich die restliche Zeit auch voll auf Messen und den Verkauf an die Händler konzentrieren kannst.

Produktionsvorbereitung

Der September steht dann im Zeichen der Produktionsvorbereitung. Das heißt, eventuell müssen noch Änderungen an den Styles gemacht werden. Vielleicht musst Du auch noch mal die Tec Packs überarbeiten. Die Gradierungen können im September passieren und Du musst Material kaufen. Zudem musst Du das Material zur Produktion schaffen.

Deine Hauptproduktionszeit

Die Hauptproduktionszeiten sind in der Regel Oktober und November. Das heißt allerdings auch, dass sich da alles bei der Produktion stapelt. Du solltest auf jeden Fall frühzeitig mit der Produktion abklären, wann sozusagen Dein Hauptproduktionsvolumen abgearbeitet werden kann. Ich hatte ja auch in einigen Folgen schon immer empfohlen, dass Du Nachorder für Händler möglich machen solltest. Das bedeutet natürlich auch, dass Du nicht alles auf einmal produzieren lassen musst. Ich würde Dir aber empfehlen, dass Du auf jeden Fall hingehst und alle Händlerbestellungen, die Du bis zu diesem Zeitpunkt hast, genau im Oktober und November herstellen lässt. Danach kannst Du sie kontinuierlich weiter herstellen lassen, sofern Du das mit Deiner Produktion abgeklärt hast.

Wichtige Information für Dich

Produktion bedeutet nicht, dass Du vorher alles selber finanzieren musst. Generell würde ich Dir empfehlen, dass Du mit der Produktion ein 30-tägiges Zahlungsziel verhandelst & dahinter bist, dass die Ware zum Einzelhändler kommt. Die meisten deutschen Einzelhändler zahlen innerhalb von zwei Wochen. Selbst wenn am Anfang nur 2-3 Aufträge bezahlt sind, hast Du die Produktionskosten gedeckt. Die Produktionskosten pro Stück sind nicht so hoch wie Dein Preis, den Du vom Einzelhändler für das Produkt bekommst.

Vorweihnachtszeit

Wenn die Teile dann fertig produziert sind, gegen Ende November, solltest Du auf jeden Fall dafür sorgen, dass Du Dich vor Weihnachten um die Qualitätskontrolle und die Vorbereitung Deiner Auslieferung kümmerst. Die ganzen Teile müssen durchgeschaut werden, mindestens stichprobenartig, gegebenenfalls auch komplett. Außerdem darfst Du dafür sorgen, dass die Auslieferung vorbereitet wird. Das heißt, vielleicht, die Produkte schon einmal zusammenpacken. Eventuell möchtest Du noch Flyer hinzu sortieren, Du hast eine spezielle Verpackung oder lieferst vielleicht noch einen Staubbeutel dazu.

Anfang des Jahres

Im Januar geht es relativ schnell weiter, eigentlich direkt nach den Winterferien. In dieser Zeit starten, normalerweise, die ersten sogenannten Liefertermine. Früher war es so, dass man im Durchschnitt drei Liefertermine hatte, wann man an den Handel auslieferte. Du kannst natürlich auch einen individuellen Zeitraum besprechen. Ich würde mich generell, spätestens, ab Mitte Januar für die Auslieferung der ersten Sommerware bereithalten.

Verkaufsstart der Sommerware

Das ist dann auch der Startschuss für den Verkaufsstart der Sommerware im Einzelhandel. Die folgenden Monate, insbesondere von Februar bis Mai, eventuell noch in den Juni hinein sind sehr auf den Verkauf der neuen Ware in den Einzelhandel fokussiert. Gleichermaßen gilt das natürlich auch für Dich, dass Du den Handel so gut wie möglich mit Vermarktung unterstützt. Das heißt, Du solltest zum Beispiel einen gepflegten Instagram-Account haben, indem Du auch immer wieder neue Themen bringst. Auf der anderen Seite sorg gerne dafür, dass Du selber Deinen eigenen Onlineshop am Laufen hältst und dafür sorgst, dass Deine Kunden dort aktuelle Produkte kaufen können.

Das zweite Rad

Das zweite Rad läuft nicht exakt gleich, also nicht im Juni findet das Design für die Sommerkollektion statt, sondern die Winterkollektion entwickelst du letztendlich parallel zur Auslieferung und dem Verkaufsstart im Einzelhandel, nämlich im Januar. Im Januar entwickelst du die Winterkollektion. Das hat den Vorteil, dass natürlich noch Winter ist, wenn Du die Muster bzw. das Lookbook shootest. Die Lookbooks werden im Februar / März an die Einzelhändler abgeliefert. Die Winterware verkaufst Du an die Händler. Parallel dazu läuft, wie gesagt, das zweite Rad und die Produkte, die Du für den Winter entwickelst, die laufen eigentlich ab Januar. Bis dahin sollten Deine Produkte natürlich auch schon entwickelt und gemustert sein.

Du verschickt das Lookbook im Januar und dann geht’s auch schon los mit dem Verkauf an die Einzelhändler.

Auch da starten wieder die Messen. In der Regel ist der Messezyklus jedes Jahr gleich gewesen: Von Berlin, Richtung Düsseldorf, Richtung Süddeutschland, also München. Das hat sich natürlich durch den Umzug der Fashionweek nach Frankfurt ein bisschen aufgelöst. Ich bin sehr gespannt, wie sie es weiterentwickelt. Generell kann man, aber, sagen, dass der ganze Messezirkus von Osten, Richtung Westen, Richtung Süden zieht. Die Verkaufssaison endet spätestens im März.

Produktionsvorbereitung

Anschließend geht es wieder an die Produktionsvorbereitung. Du erstellst oder überarbeitest die Tec Packs. Im Mai / Juni wird die Winterware produziert. Im Juli bekommst Du die Ware von der Produktion angeliefert. Du musst die Qualität kontrollieren und die Auslieferung vorbereiten. Parallel zur Verkaufssaison für die Sommerware wird spätestens Ende August die Ware an den Einzelhändler verschickt, an den Du zuvor verkauft hast. Der verkauft, dann, Deine Winterware ab Ende August bis über Weihnachten hinaus. Das bedeutet natürlich wieder parallel für Dich, dass Dein eigener Onlineshop die Kollektion parallel verkaufen sollte und es natürlich auch marketingtechnisch eine Menge für die Kollektion zu machen gilt.

Das ist sozusagen die grobe Übersicht über den Modezyklus, der für Dich generell gilt.

Natürlich wird es in den kommenden Jahren sicherlich auch Corona bedingt die eine oder andere Anpassung geben, aber das ist vielleicht ein ganz grober Richtwert.

Das kommende Jahr

Auch einfach, wenn es ums nächste Jahr geht. Du überlegst vielleicht, wann Du was machen sollst. Ich kann Dir nur empfehlen, das jetzt schon frühzeitig zu planen. So gerätst Du gar nicht in Verzug.

Wenn Du bestimmte Themen pro Monat festhältst, so mache ich es in meiner Beratung definitiv auch, dann wirst Du letztendlich später davon profitieren und dafür sorgen können, dass Du mehr Kunden erreichst oder vielleicht auch die Produktion besser organisierst. Dass du einfach auch die Dinge schaffst, die Du Dir vorgenommen hast. Und wollen wir das nicht alle?

Ein kleiner Bonus für Dich

Wenn Du den Modezyklus per PDF-Datei haben möchtest, schreibe mir gerne eine DM auf Instagram oder eine E-Mail an moin@kapitaen-judith.de. Lasse uns ins Gespräch kommen! Ich freue mich von Dir zu lesen und zu erfahren, wo Deine Herausforderung bei der Einhaltung der Saison ist.

Wir hören bestimmt ganz bald voneinander. Ich freue mich darauf. Mach’s gut!

Deine Judith

Hier gehts es zum Podcast!

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